Heilbronn hat NEIN gesagt!
Ca. 5000 Menschen, die unsere Demonstration und Kundgebung besuchten zeigten eine lebendige und bunte Stadt, sowie ein beeindruckendes Zeichen gegen Fremdenhass. Das Wort eines toleranten und friedlichen Miteinanders wurde am 01. Mai 2011 in Heilbronn greifbare Realität.
Überall in der Stadt war das Logo „Heilbronn sagt nein“ präsent.
Rote und weiße Buttons / Einkaufstaschen/ rote wehende Bänder… die klare Geste der Ablehnung der Rechtsradikalen auf den Postern und Transparenten – die Aktionen der Bündnispartner: Vereine, Organisationen und Gewerkschaften, die sich gemeinsam präsentierten: sie waren lebendige und eindrückliche Zeichen der Ablehnung der Nazis und ihrer Gesinnung.
Dies ist erfreulich, waren doch im Vorfeld heftig Sorgen und Ängste der Bürger geschürt worden.
Des „Geyers Schwarzer Haufen“ unterhielten mit ihren alten und doch immer wieder so aktuellen Liedern und bezogen auf ihre Weise klar Stellung. Viele Bündnispartner hatten Essens-, Aktions- und Infostände in der Sülmer Straße aufgebaut und sorgten nach der Demo und Kundgebung für ein buntes Bürger/innen-Fest. Da gab es Spezialitäten aus der Türkei, Kaffee, die Mitmach- und Infostände der Gewerkschaften, Informationen der VVN/BdA, den Infostand der Energiewende mit einer Kindermalaktion, verschiedene Parteien die Interessierten Rede und Antwort standen und Unterschriften für das Verbot der NPD sammelten…bis hin zur Nikolaikirche mit der Ausstellung Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen!
Die Bündnisveranstaltung von „Heilbronn sagt nein“ war in sich rund und hat ein klares Signal gegeben: Heilbronn will keine neuen und alten Nazis. Die Botschaften der Redner Oberbürgermeister Himmelbach, Prälat Wille und DGB- Regionsvorsitzender Bernhard Löffler machten deutlich, dass rassistische Tendenzen und fremdenfeindliches Gedankengut in Heilbronn keinen Platz haben. Heilbronn gehört uns und nicht den Rechtsradikalen!
Trotz der gelungenen Veranstaltung darf nicht vergessen werden:
Die Nazis konnten letztendlich die genehmigte Strecke ungestört marschieren, was diese als "Erfolg" verbuchen. –
Die 1.000 Gegendemonstranten, welche sich den Nazis direkt in den Weg stellen wollten und trotz großer Behinderungen friedlich blieben, gehören zum 1. Mai – als Tag der Gegenwehr gegen die Nazis! Die Gegendemonstranten am Bahnhof sind überzeugte Mitstreiter im gemeinsamen Kampf gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit. Unverständlich bleibt, dass viele Menschen nicht zur Kundgebung und Demo in die Stadt durchkamen!
Die Einkesselung von etlichen Menschen, welche an unserer Demonstration teilnehmen wollten, also die Einschränkungen des Demonstrationsrechtes sind aus gewerkschaftlicher Sicht nicht verhältnismäßig. Wie kann das Rechtsgut des Demonstrationsrechtes derjenigen, die sich einer angemeldeten friedlichen Demonstration gegen Rechtsextremisten anschließen wollten und die Freiheit des Einzelnen weniger wert sein, als das Demonstrationsrecht der Rechtsextremisten, die Menschen ja genau diese Freiheitsrechte nehmen wollen?
Insgesamt kann aber für die Planungen des lokalen Bündnisses unter der Federführung des DGB eindeutig festgestellt werden: Wir konnten mit unserer Demonstration dafür sorgen, dass die Innenstadt für die Nazis komplett tabu war!
Viele Menschen haben gezeigt, dass sie die Rechtsradikalen hier nicht wollen!
Eine wichtige Anmerkung zum Schluss: Das Bündnis bestand überwiegend aus Heilbronner Organisationen, Institutionen, Vereinen und Gewerkschaften: Es ist hier gelungen, trotz mancher Hürden, ein breites lokales Bündnis zu schmieden. Etwas Vergleichbares gab es in dieser Breite (zumindest hier in Heilbronn) noch nicht. Die gemeinsame Basis, gegen Nazis, gegen Intoleranz und Hass zu kämpfen, wurde, über alle Gegensätzlichkeiten der Bündnispartner hinweg, weiter nach vorne gebracht und gesellschaftlich tiefer verankert.